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Diese Anleitung beschreibt die Vorarbeit und anschließende Lackierung des Rahmens an einer Ducati 750 SuperSport, ist jedoch natürlich auch auf andere Bauteile und Modelle anwendbar. Es sei noch erwähnt, daß die Lackierung von Werkstücken natürlich professioneller ist, wenn alle dazugehörigen Werkzeuge und die passende Umgebung (z.B. Lackierkabine mit Absaugung) vorhanden sind. Bei einer privaten "Garagenlackierung" sind Einschlüsse im Lack u.Ä. nicht gänzlich auszuschließen. ==Anforderungen an die Umgebung== Die Umgebung sollte folgenden Anforderungen gerecht werden: *Hohe (warme) Umgebungstemperatur *Möglichst Staub- und Schmutzfrei *Gut zu Lüften ==Materialanforderungen== [[Image:Lackierutensilien.JPG|thumb|Zum Lackieren verwendete Utensilien]] Folgende Dinge werden benötigt: *Schleifmatte *Schleifpapier 100,200 *Schleifpapier nass 1000, 2000 *Grundierung (Primer) *Lack (Acryl) *Härter *Verdünnung *Spritzpistole (Düsenstock 0,8 mm) *Lacksieb *Kompressor *Schutzmaske *Klebeband *Malerfolie *Papier, Karton *Latexhandschuhe *Diverse Behältnisse zum Mischen ==Vorarbeiten== Das Abkleben von noch eingebauten Komponenten benötigt sehr viel Zeit. Bei geeignetem Werkzeug und ausreichenden Kenntnissen, sollten alle Anbauteile inlusive dem Motor Motor zuvor demontiert werden. Zuerst müssen die Vorarbeiten gemacht werden. Da beim Schleifen schon relativ viel Staub entsteht, sollten bereits zu diesem Zeitpunkt alle schwer zugänglichen Stellen abgeklebt bzw. -gedeckt werden. ==Schleifen== [[Image:BlankeStelle.jpg|thumb|Blanke Stelle am Rahmen nach dem Schleifen]] Mit der Schleifmatte wird nun der Rahmen bearbeitet und kurz angeschliffen. Die Matte hat bereits ihren Dienst getan, wenn der alte Rahmenlack seinen Glanz verloren hat. Bei Schweißnähten und an schwer zugänglichen Stellen sollte man besondere Sorgfalt walten lassen, damit hier später auch Farbe haftet. Nun werden Unebenheiten im Lack ertastet und mit gewöhnlichem Schleifpapier geschliffen. <b>Jede Unebenheit, die man auf dem Lack fühlen kann, wird man später auch sehen!</b> Bei großflächigen Schleifflächen oder starken Unebenheiten beginnt man mit einem grobkörnigen Schleifpapier (100) und überarbeitet die Stellen anschließend nochmals mit feinerem Material (200). Bei kleineren Stellen und Unebenheiten kann sofort mit einem feinen Schleifpapier (200) gearbeitet werden. Grundsätzlich gilt, daß man die Körnung des Schleifpapiers nach und nach erhöht und somit feiner schleift. Zuletzt sollte man mit wasserbeständigem Papier "nass schleifen". ==Grundieren und Füllen== [[Image:Füller.JPG|thumb|Mit Füller behandelte Stelle am Rahmen]] An einigen Stellen ist es unausweichlich, daß der Lack bis zum Grundmaterial weggeschliffen wird und "blanke" Stellen entstehen. Diese Stellen werden nun einer Extrabehandlung unterzogen, indem sie mit Füller (auch Filler oder Primer) bearbeitet werden. Zunächst werden aber dazu alle Schleifarbeiten am Werkstück abgeschlossen. Zuerst wird der Rahmen mit Hilfe von Luftdruck vom Staub befreit. Anschließend wird er komplett mit Verdünnung gesäubert, um ihn fettfrei zu bekommen. Nun können die blanken Stellen mit der Grundierung versorgt werden. Dabei bitte das direkte Umfeld kurzfristig abdecken/abkleben, damit sich nicht zu viel Sprühnebel auf unbeteiligten Stellen des Werkstücks absetzt. Die Grundierung sollte anschließend alle blanken Stellen abdecken und 12-24 Stunden Zeit bekommen um auszuhärten. ==Nass Schleifen== Nun kommt das Finish! Dazu wird vorsichtig Nassschleifpapier (1000/2000) eingesetzt. Bearbeitet werden damit alle grundierten Flächen und der entstandene Sprühnebel. Bei der Gelegenheit kann nochmals der gesamte Rahmen abgetastet und kontrolliert werden. <font color=red>Jede Unebenheit, die man auf dem Lack fühlen kann, wird man später auch sehen! An grundierten Stellen darf der Finger beim Drüberfahren nicht gebremst werden. Grundierte Stellen dürfen nicht spürbar sein! Sprühnebel der Grundierung muß gänzlich entfernt werden, sonst bilden sich später sogenannte "Silikonkrater".</font> ==Reinigung== Nachdem das Werkstück nun nochmal komplett geprüft wurde, empfiehlt es sich einige Zeit abzuwarten, damit der Rahmen die Feuchtigkeit verliert, die eventuell durch das Schleifen entstanden ist. Danach wird der Rahmen nochmals mit Verdünnung gereinigt und von Fettrückständen befreit. Ab jetzt das Werkstück nicht mehr unnötig berühren, damit keine Fettrückstände entstehen - bestenfalls mit Latexhandschuhen arbeiten! ==Abkleben und Umgebung vorbereiten== Bevor Du fortfährst, solltest Du nun das gesamte Motorrad und die Umgebung sorgfältig abkleben. Bitte bedenke, daß Du später mit ca. 4 Bar Druck arbeitest - auch dann dürfen sich die Abdeckungen und Klebebänder nicht lösen. Alles sollte so stramm befestigt sein, daß es während des Lackiervorgangs nicht wegfliegt oder sich gegen zu lackierende Rahmenteile drückt! Bei einer "Garagenlackierung", bei der umherfliegender Staub nicht ausgeschlossen werden kann, sollte der Boden zusätzlich mit Wasser benetzt werden, da dieses den Staub bindet und festhält. ==Lack vorbereiten== Sobald der gesamte Arbeitsbereich geschützt und das Motorrad abgeklebt ist, kann mit der Mischung des Lacks begonnen werden. Alle Komponenten des Lacks sollten ausschließlich mit Hilfe eines Siebs eingefüllt und vermischt werden, um Fremdkörper auszuschließen! Bei Lacken auf Kunstharzbasis braucht, anders als bei Acryllack, kein Härter verwendet werden. Das bei mir verwendete Mischungsverhältnis betrug: *3 Teile Acryllack *1 Teil Härter *ca. 1/4 Teil Verdünnung ==Lackieren== [[Image:Lackierergebnis.JPG|thumb|Ergebnis nach dem Lackieren]] Nun kann mit dem Lackieren begonnen werden. Der eigentliche Lackiervorgang macht den kleinsten Teil der Arbeit aus. Wie so oft, hängt das Ergebnis stark von der Qualität der geleisteten Vorarbeit ab! Beim Lackieren muß man einfach mal probieren um seine eigene Technik zu finden. Sollte es hierbei gelegentlich zu kleinen "Läufern" oder "Lacknasen" kommen, können diese auch noch zum Teil später ausgebessert werden. Grundsätzlich sollten folgende Dinge berücksichtigt werden: *Vor Beginn ein Sprühbild auf Karton o.ä. machen, um die Pistole optimal einzustellen *Es ist hilfreich das Werkstück mit einer Heißluftpistole anzuwärmen, weil der Lack so schneller anzieht und weniger Staubeinschlüsse bildet *Erst eine unauffällige Stelle oder ein anderes Werkstück zur Probe lackieren *Lieber das Werkstück häufig annebeln, statt viel Lack auf einmal zu verteilen. Auf keinen Fall in einem Arbeitsgang alles lackieren! *Den Lack immer zwischendurch anziehen lassen, damit die nächste Schicht gut "klebt" *Nie über, sondern neben dem Werkstück mit dem Sprühvorgang beginnen *Von innen nach außen und von unten nach oben lackieren. Die auffälligen Außenseiten des Rahmens werden zuletzt lackiert - so legt sich dort nicht unbeabsichtigt Sprühnebel ab! *Beim Lackieren unbedingt Schutzkleidung tragen! ==Kontrolle und Nacharbeit== Außen und im direkten Sichtbereich sollte der Lack nun glatt und glänzend sein. Wenn der Lack nach ca. 12 Stunden trocken und fest ist, kann man sich mit der Nacharbeit befassen. Sofern "Lacknasen" entstanden sind, können diese nun vorsichtig mit Nassschleifpapier (2000) entfernt werden. Dabei darf die Lackschicht natürlich nicht beschädigt werden. Ist man sich sicher, daß an keiner Stelle nachlackiert werden muß, kann nun das Klebeband entfernt werden. <b>Beim Abziehen vom Klebeband immer "vom Werkstück weg" ziehen, damit kein Lack abplatzt!</b> ==Polieren== Der gesamte Lack wird nun mit handelsüblicher Politur bearbeitet und so geglättet. Wenn das gewünschte Ergebnis erzielt wurde, sollte der gesamte Rahmen mit Wachs versiegelt werden. [[Category:Sonstige]] [[Category:Rahmen]] [[Category:SuperSport]]
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